Coolness - Inszenierung von Mode im 20. Jahrhundert

Das Wort "cool" gehört heute zum täglichen Sprachgebrauch. Doch was oder wer ist eigentlich "cool"? Und was steckt hinter dem Begriff "Coolness"? Eine neue Ausstellung im Textilwerk Bocholt geht dem Phänomen der Coolness als einem Leitmotiv der Mode im 20. Jahrhundert nach.

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) präsentiert die multimedial angelegte Schau bis zum 30. Oktober in der Spinnerei seines Bocholter Industriemuseums. Die offizielle Eröffnung findet Freitag (3.6.) um 18 Uhr statt.

Ausgestellt sind etwa 300 Exponate von den 1910er-Jahren bis heute, darunter viele zeitgenössische Kleidungsstücke und Accessoires. Neben "coolen" Jeans von Marken wie Levi's, Lee und Wrangler sind auch Anzüge von Jean Paul Gaultier und Giorgio Armani sowie Haute-Couture-Kleider von Dior zu sehen. Zusätzlich vermitteln Fotos, Filmmaterial und Musik Haltung und Emotionen von Coolness im letzten Jahrhundert.

"Eigentlich begann die Verbreitung des Begriffs 'cool' erst Mitte der 1950er mit Miles Davis' Jazzalbum 'Birth of the Cool'. Aber schon seit den 1920er-Jahren lässt sich auf den jeweiligen gesellschaftlichen Bühnen der Zeit eine coole Mentalität beobachten", erklärt Kuratorin Marie Helbing vom Textilwerk Bocholt. Ausgedrückt wurde und wird die kühl und distanziert wirkende Haltung besonders durch Kleidung. So gilt etwa die Lederjacke als "cooles" Kleidungsstück schlechthin. Marie Helbing: "Wer sie trägt, hofft, dass etwas von der Aura des Objektes auf ihn oder sie abstrahlt."

Kooperation
"Coolness. Inszenierung von Mode im 20. Jahrhundert" wurde in Kooperation mit dem Staatlichen Textil- und Industriemuseum Augsburg (tim) entwickelt. Erweitert wird die Ausstellung durch eine Soundinstallation, erstellt von Studierenden des Fachbereichs "Design, Lehrgebiet Ton- und Klanggestaltung" der Fachhochschule Dortmund unter der Leitung von Prof. Jörg Lensing.

Eröffnung
Bei der Vernissage am Freitag (3.6.) um 18 Uhr in der Skylounge der Spinnerei, Industriestraße 5, begrüßt Andreas Suermann, stellvertretender Vorsitzender der LWL-Landschaftsversammlung, die Gäste. Nach einem Grußwort von Bürgermeister Thomas Kerkhoff steht eine Talkrunde zur Ausstellung auf dem Programm. Mit dabei sind Dr. Karl Borromäus Murr, Direktor des Staatlichen Textil- und Industriemuseums Augsburg (tim), sowie Marie Helbing und Martin Schmidt als Kurator:innen vom Textilwerk Bocholt. Für die passende Musik sorgen "The Roaring Fourties".

Der Eintritt ist frei.

https://textilwerk-bocholt.lwl.org/de/

(Fotos © LWL/ Betz)