Hidden Landscapes – Schichten des Anthropozän

Ökologisches Bewusstsein, Klimaanpassung und Biodiversitätsstrategien sind mittlerweile im Alltag geläufige Schlagwörter und zeugen von einem Prozess der versuchten Anpassung an neue globale Herausforderungen.

Das Ausmaß menschlicher Aktivitäten und der damit einhergehende enorme Einfluss auf die Beschaffenheit des Erdsystems, die ökologischen und kulturellen Lebensräume wird unter dem Zeitbegriff des Anthropozän gefasst und diskutiert.

Die Ausstellung »Hidden Landscapes – Schichten des Anthropozän« nähert sich diesem brisanten Themenkomplex in Form diverser künstlerischer Positionen. Die beteiligten Künstlerinnen und Künstler machen verborgene Landschaften (Hidden Landscapes) erfahrbar, zeigen verschiedene Schichten von zeitgenössischem Naturverständnis auf und spüren der Verkettung von Natur-, Kultur- und Lebensräumen und dem menschlichen Wirken darin nach. Aber auch die Schönheit der Natur, ihre Attraktivität und die Wirkkraft alternativer Handlungsstrategien des Menschen im Umgang mit Ressourcen und Lebensgrundlagen werden in der Ausstellung erprobt.

Besucherinnen und Besucher bewegen sich durch Installationen mit gefalteten Maschinen-Tier-Hybriden (Frank Bölter) und fremdartigen Knochenwesen (Käthe Wenzel), begegnen fragilen Papierschnitten aus Skirouten-Landkarten der Schweizer Alpen oder tauchen mitten in der stillen Idylle eines Waldes auf (Anett Frontzek). Sie werden künstlerisch eingefangen von grafischen Abdrücken jahrhunderteralter Lava in Island (Kati Gausmann) und high-end inszenierten Fotografien im Spannungsfeld romantischer Naturwahrnehmung und Vermüllung eben dieser (Swaantje Güntzel). Medieninstallationen widmen sich der vergangenen regionalen »Landschaft« des Kohlebergbaus aus videoästhetischer (Simone Zaugg) und lyrischer Perspektive (Christoph Wenzel).

Die Ausstellung umfasst den Innen- wie Außenraum, die historische Architektur, das Klostergrün und den angrenzenden Naturbereich. Zwei raumgreifende Installationen – eine skulpturale Installation in Form eines Rückgrats eines urtümlichen Wesens, dass sich aus den tiefen Erdschichten an die Oberfläche drängt (Käthe Wenzel) und eine benutz- und recycelbare, low-emission Holzarchitektur (Martin Kaltwasser) – führen die Besucherinnen und Besucher über das Außengelände und laden zum Verweilen und zum Entdecken neuer Perspektiven im Klostergrün und im umgebenden Naturraum ein.

Die Ausstellung »Hidden Landscapes« wird gefördert von der Kunststiftung NRW und der Kreissparkasse Steinfurt.

https://www.da-kunsthaus.de/termine/

(Abb.: PLASTIFIED / Cactus, 2016. Diasec 45 x 80 cm | Foto: Swaantje Güntzel
© Swaantje Güntzel, VG Bild-Kunst 2022)